Gutes Marketing beschert Unternehmen Sichtbarkeit, neue Kunden/-innen und stärkt die Kundenbindung. Nicht immer stehen aber genügend Ressourcen intern zur Verfügung. Dann lagern Unternehmen Marketing ganz oder in Teilen aus, z. B. an eine Agentur oder an eine/n Freelancer/in. Erfahre jetzt, worauf ihr beim Marketing-Outsourcing achten solltet, um kostspielige Fehler zu vermeiden.
Was ist Marketing-Outsourcing?
Marketing-Outsourcing bezeichnet die Auslagerung von Marketing-Aufgaben eines Unternehmens. Es kann sich dabei um einzelnen Projekte handeln, z. B. die Erstellung von Websites, oder um alle mit dem Marketing zusammenhängenden Aufgaben, z. B. Content-Erstellung, Werbung, Betreuung von Social-Media-Plattformen, Design von Unternehmensbroschüren, Event-Gestaltung usw.
An wen kann Marketing ausgelagert werden?
Grundsätzlich gehören Agenturen zu den typischen Dienstleistern im Marketing, an die ihr eure Projekte auslagern könnt. Daneben beauftragen viele Unternehmen gerne Freelancer/innen, wie Texter/innen, Designer/innen, Videographen/-innen usw., die in der Regel kostengünstiger sind als Agenturen.
Wann sollten Unternehmen Marketing-Aufgaben auslagern?
Es gibt in meinen Augen 3 Gründe, Marketing-Projekte auszulagern:
- Fehlende Zeit
- Fehlendes Know-how
- Fehlende Ressourcen
Vorteile des Marketing-Outsourcings für Unternehmen
- Zeitgewinn: Ihr habt mehr Zeit für eure Kerntätigkeit.
- Wissensaufbau: Ihr lernt über den/die Dienstleister/in dazu
- Besserer Output: Durch den Profi (m/w/d) erzielt ihr eure KPIs
- Kostengünstiger: In der Regel kostet es weniger, eine/n Expertin/-en zu beauftragen, als das fehlende Wissen selbst aufzubauen oder auf ohnehin überlastete Kollegen/-innen aufzuteilen.
Die 4 häufigsten Fehler beim Outsourcing von Marketing-Projekten
Aus meiner Erfahrung gibt es 4 Hauptfehler, die dazu führen, dass das ausgelagerte Marketing-Projekt ein Flopp wird.
Outsourcing-Fehler Nr. 1: Ihr brieft nicht oder dürftig
Mein ehemaliger Agenturchef sagte immer: „Garbage in, garbage out!”.
Was harsch klingt, ist jedoch bittere Wahrheit. Wer schlecht brieft, bekommt schlechte Ergebnisse. Viele Auftraggeber/innen beauftragen jemanden, und denken, damit seien sie nicht mehr in der Pflicht – ganz nach dem Motto: „Er/sie als Experte/-in wird schon wissen, was zu tun ist.”
Niemand kennt euer Unternehmen, eure Produkte und eure Kunden/-innen besser als ihr und niemand kann firmeninternes Wissen über Prozesse, die Zielgruppe & co. erraten.
Oder könntest Du auf Anhieb sagen, welche Unternehmenswerte ein Unternehmen hat, das Du zum ersten Mal kennenlernst?
Tipp: Es gibt nicht zu viele Infos! Stellt den externen Dienstleistern/innen alles zur Verfügung, was mit dem Projekt zusammenhängt. Denkt daran, dass Marketing-Kommunikation immer über mehrere Kanäle läuft. Wenn ihr eure App-Texte oder -Bilder anpasst, hat das vielleicht noch Auswirkungen auf die Website, Bedienungsanleitunge, Pressemappen usw.
Outsourcing-Fehler Nr. 2: Ihr wisst nicht, was ihr erwartet und im Zweifel benötigt
Es klingt absurd, aber es kommt vor: Eine Firma brieft ein Projekt, wie eine Optimierung eines Textes, doch sie weiß eigentlich gar nicht, was optimiert werden soll.
Ich bekam einmal die Konsequenz davon am eigenen Leib zu spüren. Ich war gezwungen, einen Text 382 Mal zu korrigieren. Ja, richtig gelesen: Dreihunderzweiundachzig Mal! (Gemessen mit Änderungsverfolgung in Word.) Egal, wie oft wir darüber sprachen, mein Vorgesetzter wusste nur, dass es ihm nicht gefällt, nicht aber, warum.
Tipp: Wenn ihr nicht wisst, was ihr erwartet bzw. benötigt, delegiert noch nicht, oder lasst euch vorab beraten, was der beste Weg ist.
Outsourcing-Fehler Nr. 3: Ihr vertraut nicht in die Kompetenz
Beim Outsourcing gilt: Der/die externe Dienstleister/in muss mindestens so gut sein wie ihr. Denkt ihr, dass ihr es allein besser könnt, spart euch das Geld.
Egal ob, ihr Aufgaben intern oder extern delegiert, wenn kein Vertrauen in die Kompetenz des/der anderen da ist, macht es lieber selbst.
Gerade bei der Texterstellung ist es ein häufiges Problem, dass Textarbeit nicht verstanden und daher unterschätzt wird. Es ist wichtig, zu verstehen, dass Copywriting ein Business-Tool ist. Ihr kauft bei einem/-r guten Texter/in keine Texte von der Stange, die jedes andere Unternehmen auch haben kann – wie z. B. ein Smartphone-Modell – sondern eine kreative Leistung, die eure Stimme als Unternehmen in den Köpfen der Zielgruppe laut werden lässt. Texte sind eure besten Sales-Mitarbeiter/innen, und online 24/7 für euch im Einsatz.
Tipp: Ihr könnt auch nur Teile eines Projektes auslagern. Warum gleich den ganzen Text, wenn ihr vielleicht nur Bildunterschriften benötigt. Wie oben unter Nr. 2 geschrieben: Macht euch Gedanken, was ihr benötigt und wie ihr da hinkommen könnt.
Outsourcing-Fehler Nr. 4: Ihr plant zu wenig Zeit ein
Marketing-Outsourcing spart euch als Team Zeit, aber es verkürzt nicht die Projektdauer. Es muss ja immer noch jemand die Aufgabe erledigen.
Für eure Zeitplanung solltet ihr Folgendes berücksichtigen:
- Kreative Ideen fallen nicht vom Himmel
- Freelancer/innen und Agenturen haben oft kurzfristig keine Kapazitäten oder sind bereits im Folgemonat für das nächste Projekt gebucht
- Unvorhergesehenes kann das Projekt in die Länge Ziehen: jemand fällt aus, es kommt ein anderes eiligeres Projekt rein, Kollegen/-innen kommen nicht dazu, Feedback zu geben usw.
Exkurs: So viele Schritte sind nötig, um eine Landingpage erstellen zu lassen
- Dienstleister/in suchen
- Gespräche führen
- Briefing erstellen
- Material zusammenstellen
- Konzeptvorschläge abstimmen
- Ggf. Konzepte mit Textern/-innen und Designer/innen abstimmen
- Texteabstimmen
- Design abstimmen
- Landingpage aufbauen lassen
- Funktion von Landingpage überprüfen
Ihr könnt euch ungefähr ausrechnen, dass diese 3–6 Monate Zeit in Anspruch nehmen kann. Die meisten planen 2 Monate, für den Textpart werden oft nur wenige Wochen eingeplant.
Tipp: Überlege Dir, das spätestes Lieferdatum für das beauftragte Projekt, und lass Dich im Zweifel von der Agentur oder dem/der Freelancer/in zur Dauer und den Projektschritten beraten. Übrigens ist die agile Vorgehensweise auch im Marketing zu empfehlen. Sie kommt aus der Software-Entwicklung und sieht vor, dass man sich in einzelnen Schritten (Sprints) bis zum optimalen Ergebnis vorarbeitet. Meist geht eine sogenannt „Good-enough“-Version live, und wird dann übers Testing und Feedback nach und nach verbessert.
Fazit: Outsourcing im Marketing ist rentabel, wenn …
- … Ihr euch Gedanken zu den Ergebnissen und ggf. Details macht.
- .. Ihr euer Projekt richtig brieft.
- … Ihr „loslassen“ und vertrauen könnt.
- … Ihr eine realistische Zeitplanung vornehmt.
About Textstrategin Suzana Jordanovic
Mein Name ist Suzana. Ich bin seit über 12 Jahren Texterin und Konzepterin im Marketing.
Ich helfe Unternehmen mit komplexen und beratungsintensiven Angeboten dabei, ihre Leistungen und Produkte attraktiv aus der Sicht der Zielgruppe zu beschreiben, um Kunden/-innen zu gewinnen und zu binden.
Mit meinem Copywriting-Full-Service habt ihr alles, was ihr benötigt, um Komplexes einfach und erfolgreich zu kommunizieren: Inhalt + Struktur + Texte.
Meine Leistungen im Überblick:
- Copywriting-Full-Service: Inhalte, Seitenkonzepte und Texte
- Text-only-Lösungen: Texterstellung nach Themenvorgabe
- Textoptimierungen für bestehende Texte
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