Wie IT-Firmen von Content-Marketing profitieren können

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Aktualisiert am 31.05.2024

Content-Marketing ist in aller Munde, und Du möchtest herausfinden, ob es auch für euch als IT-Dienstleister, IT-Systemhaus oder Software-Hersteller nützlich ist? Dann bist Du hier richtig: Ich erkläre Dir, wofür Content-Marketing gut ist, was dazugehört, welche Gründe für Content-Marketing im IT-Bereich sprechen und wie ihr mit Content-Marketing startet. Los geht’s!

Anmerkung: Grundsätzlich spreche ich mit meinen Texten alle Geschlechtsidentitäten an. An manchen Stellen kann es aus Gründen der Lesbarkeit sein, dass ich nur die männliche Wortform einsetze.

Content-Marketing ist wie Fachpublikationen und PR in einem

Content-Marketing zielt darauf ab, die Zielgruppe über Inhalte zu erreichen, die für diese nützlich sind. Es können Inhalte sein, die bei einem Problem helfen, die inspirieren oder unterhalten. Die positive Effekte für Unternehmen sind Sichtbarkeit und Branding als Experten/-in, manchmal auch ein Image-Gewinn, z. B. als besonders nachhaltiges Unternehmen.

Grafik mit zwei überlappenden Kreisen. Links steht Interessen der Zielgruppe, rechts steht eure Interessen bzw. Ziele und in der Schnittmenge Content-Themen. Unten sieht man das Logo von Textstrategin Suzana Jordanovic

Im Unterschied zu Verkaufsseiten oder Werbung geht es nicht darum, unmittelbar Kaufinteresse auszulösen, sondern euch als Experten/-in für ein Thema zu positionieren und damit überhaupt erstmal aufzufallen. Während Werbung bedrängt, deckt Content-Marketing einen Bedarf der Zielgruppe. Win-win für beide Seiten.

„Content-Marketing liefert relevante oder unterhaltsame Inhalte für die Zielgruppe, während Werbung ,ungefragt‘ und sehr deutlich einen Kauf herbeiführen soll.“

Textstrategin Suzana Jordanovic

Die 7 Hauptvorteile des Content-Marketings im Allgemeinen

Junger Mann mit Kopfhörern und schwarem T-Shirt sitzt vor einem MacBook und hat dabei den Kopf auf seinen Händen abgestützt, als ob er etwas lesen oder ein Video schaut.

Content-Marketing trägt langfristig dazu bei, dass die Zielgruppe euch positiv mit eurem Hauptthema, z.B. Software-Programmierung, in Verbindung bringt. Indem ihr sie mit Content unterstützt, baut ihr als IT-Unternehmen Vertrauen bei ihr auf, nach dem Motto: „Die wissen, wie es geht, und unterstützen mich mit hilfreichen Informationen“. Dies ist die ideale Voraussetzung, um früher oder später bei einer Kaufentscheidung die erste Wahl zu sein, und Kunden/-innen lange zu halten.

Folgende positive Effekte kann Content-Marketing auf euer IT-Business haben:

  1. Stärkung der Reputation als Experte/-in
  2. Höhere Wahrnehmung bei der Zielgruppe
  3. Leadgenerierung
  4. Anfragen bzw. Kaufabschlüsse
  5. Besseres Ranking auf Google – speziell mit SEO-Content
  6. Stärkung der Kundenbindung
  7. Anfragen zu Kooperationen, Vorträgen und Interviews, die wiederum auch auf euer Branding einzahlen

4 Gründe für IT-Unternehmen, Content-Marketing einzusetzen

  1. IT-B2B-Einkaufsprozesse sind komplex und langwierig
    Software und IT-Dienstleistungen sind in der Regel teuer. Die Zielgruppe möchte sich vorab einen guten Überblick verschaffen über Lösungsmöglichkeiten, Kosten und weitere Details. Außerdem müssen meist mehrere Abteilungen zustimmen. Mit Content, der Antworten liefert, zeigt ihr eure Expertise zum Thema. Das weckt Aufmerksamkeit für euch und verankert eure Firma in den Köpfen der Zielgruppe. Das zahlt sich wortwörtlich früher oder später aus. Bingo!

  2. Entscheider/innen sind nicht immer IT-Fachleute
    Es kommt vor, dass die Person, die sich mit einem IT-Problem im Unternehmen befasst, kein IT-Wissen hat. Für sie ist nur eines klar: eine technische Lösung muss her. Sie benötigt Ideen, Tipps und Erklärungen, die in ihrer Sprache formuliert sind. Wer technischen Content so aufbereitet, das es zum Aha-Moment kommt, gewinnt Sympathie, Vertrauen und letztendlich mehr Kunden/-innen.

  3. IT-Lösungen sind erklärungsbedürftig
    Je innovativer oder komplexer eure Lösungen bzw. Dienstleistungen sind, desto mehr könnt ihr von Content-Marketing profitieren. Denn selbst bei IT-Profis „verkaufen“ sich neue Lösungen nicht von selbst. Sie müssen einfach und eingängig erklärt werden, und das kann am besten mit den Mitteln des Content-Marketings, z. B. über ein Erklär-Video oder eine Blog-Serie zum Thema.

  4. Junge IT-Konkurrenz zieht nach
    Junge Tech-Startups schießen wie Pilze aus dem Boden. Sie sind mit Sozialen Medien, YouTube und Blogs aufgewachsen. Sie erstellen und konsumieren Content ganz verständlich. Das bedeutet sie sind oft besser sichtbar. Sie laufen den Tech-Riesen den Rang als IT-Profis ab, manchmal nur, weil sie die Informationsgier der Kunden/-innen befriedigen. Guter Content ist durchaus dazu geeignet, euch Wettbewerbsvorteile zu verschaffen!

Die häufigsten Content-Arten im Content-Marketing

Jeder Content, den ihr mit dem Zweck erstellt, einen Info-Bedarf der Zielgruppe zu decken, ist Content-Marketing. Ihr macht vielleicht schon Content-Marketing, ohne es zu wissen. 🙂

Folgende Content-Arten werden typischerweise von Unternehmen einzeln oder in Kombination als Teil ihrer Content-Strategie eingesetzt:

  • Ratgeber: „Welche Kriterien sollte ein gute Software-Agentur erfüllen?“
  • Erklärungen: „Die wichtigsten Einstellungen für MS Teams“
  • Tipps: „Die Einstellungen in unserer Software machen Ihre Prozesse einfacher.“
  • Trends: „Die wichtigsten digitalen Möglichkeiten, Prozesse zu optimieren.“
  • Inspirationen: „Case Study: So haben wir für Kunden X eine IT-Lösung für Y gefunden.“
  • Meinungen: „Warum KI-gestützte Programmierung gut/schlecht ist.“
  • Anleitungen: eine Bedienungsanleitung für ein Programm
  • Informationen: Preislisten oder Vergleichsübersichten eurer Lösungen

Welche Content-Formate und -Kanäle gibt es?

Die meisten denken bei Content-Marketing an Social-Media-Posts, Blogs oder an Suchmaschinenoptimierung (SEO), aber es gibt noch mehr Content-Formate bzw. -Plattformen, auch offline (!), die ihr als Mittel bzw. Bühne für eure IT-Expertise nutzen könnt:

  • Videos bzw. YouTube
  • Whitepaper
  • E-Books
  • Podcasts
  • Newsletter
  • Bedienungsanleitungen
  • Online-Help-Center
  • Social-Media, v.a. Linkedin
  • Beiträge bzw. Blog
  • Tutorial
  • Webniar
Im Vordergrund ist ein Mikrofon zusehen, an dem Kopfhörer hängen. Im Hintergrund ist verschwommen der Bildschirm eines iMacs zu sehen.

Praxisnahes Beispiel für den Nutzen von Content-Marketing für IT:

Ihr zeigt in einem Linkedin-Post, wie ihr ein Problem einer Firma gelöst habt. Eure Follower liken und kommentieren den Post und so erhält er Reichweite über euer Netzwerk hinaus. Darunter ist eine Person, deren Firma vor einem ähnlichen Problem steht, sie klickt erstmal auf +Folgen oder vernetzt sich mit euch. Sie folgt euch über Wochen, Monate, machmal Jahre und steht dann vor der Situation, IT einzukaufen. Die erste Firma, die ihr einfällt, seid ihr. Bähmm!

So startet ihr als IT-Firma mit Content-Marketing

Mit relevantem Content könnt ihr als IT-Unternehmen zeigen, was ihr drauf habt und potenzielle Kunden/-innen erreichen, sowie bestehenden Kunden/-innen einen Grund geben, weiter mit euch zu arbeiten. Damit euch das gelingt, benötigt es etwas Vorbereitung bzw. eine Content-Marketing-Strategie, zugeschnitten auf euer IT-Unternehmen.

1. Zielgruppe definieren und eingrenzen

Ihr startet damit, eure Zielgruppe so genau wie möglich zu charakterisieren. Denkt an eure letzten 5–10 Lieblings- oder typischen Kunden/-innen.

Ihr braucht keine Gedanken an Hobbys, Familienstand und andere private Details zu verschwenden. Das hilft uns im Content-Marketing für Informationstechnologie nicht weiter.

Interessanter sind beispielsweise:

  • die Branche
  • Anforderungen und Anwendung von digitalen Hilfsmitteln
  • Position eurer Ansprechpartner/innen im Unternehmen
  • usw.

In meinem Leitfaden Texter-Briefing findet ihr Fragen, die euch helfen können, eure Zielgruppe zu definieren (siehe dort „Informationen zum Unternehmen“, Fragen 9–13).

Seid die IT-Firma, die Antworten liefert, nach denen Menschen suchen, die eure nächsten Kunden/-innen sein könnten.

Textstrategin Suzana Jordanovic

2. Interessen der Zielgruppe identifizieren

Nun müsst ihr herausfinden, wobei ihr der Zielgruppe mit eurem Content helfen könnt. Hier sind ein paar Ideen, wie euch das einfach gelingt:

  1. Denkt an eure zurückliegenden IT-Business-Cases: Welche Fragestellungen gab es?
  2. Setzt euch auch mit Vertrieb oder Kundensupport zusammen, und fragt nach.
  3. Befragt eure Kunden/-innen direkt.
  4. Schaut bei der Konkurrenz, worüber sie schreiben.
  5. Lest Fach-Foren und sucht Fragen heraus, die ihr beantworten könnt – und beantwortet sie mit eurem IT-Fach-Content, z. B. auf eurer Website.

3. Content-Themenliste erstellen

Erstellt einen zentralen Ort, wo ihr als Team Themen sammelt (siehe Punkt 2). Im ersten Schritt geht es darum, so viele Themen wie möglich zu haben. Sortieren und bewerten könnt ihr hinterher.

Ich habe in einem anderen Beitrag zwei Ansätze vorgestellt, wie man beim Start ins Content-Marketing Themen findet:

4. Content-Kanäle bestimmen

Solltet ihr noch kein Content-Marketing betreiben, ist es sinnvoll, mit einem Kanal zu starten, z. B. mit einem Blog, den Ihr zum IT-Wiki für Dummies aufbaut. Aus den Artikeln lassen sich später Content-Beiträge für Social-Media oder ein Webinar erstellen: aus einem Content-Piece mach zwei.

5. Prozess für Content-Erstellung entwickeln

Neben dem vollen IT-Tagesgeschäft Content zu erstellen, ist nicht einfach. Daher empfehle ich, einen Prozess zu etablieren, d.h. zu klären:

  1. Wer erstellt Content?
  2. Wann wird Content erstellt?
  3. Wer publiziert den Content?
  4. Wie oft wollt/könnt ihr Content erstellen?
  5. Wer kümmert sich um die Auswertung?
  6. Wer beantwortet Kommentare?
  7. Wo sammelte ihr Themen?
  8. Wo erstellt ihre eine Content-Übersicht?

Meine 6 Tipps für euren erfolgreichen Start ins IT-Content-Marketing

Schreibmaschine, auf dem Blatt, das eingefädelt ist, steht sharing.
  1. Bleibt dran, selbst wenn die Content-Erstellung zu Anfang lange dauert!

  2. Nehmt euch nicht zu viel vor: Die Content-Erstellung muss sich einspielen.

  3. Überprüft immer wieder, ob ihr das Wissensniveau eurer Zielgruppe einhaltet – Wir schreiben keine Doktorarbeit.

  4. Aktualisiert euren alten Content oder verwendet ihn für ein anderes Content-Format (Content-Recycling).

  5. Messt, wenn möglich, wie euer Content ankommt, z. B. mit Tracking-Tools.

  6. Wertet die Messungen aus, um euren Content immer besser auf die Zielgruppe auszurichten.

Content Marketing ist für IT-Firmen heutzutage ein Muss

Die Digitalisierung schreitet voran und schafft Wettbewerbsvorteile. Unternehmen aller Größenordnung und aller Branchen müssen in IT investieren. Das IT-Allgemeinwissen bleibt jedoch gering. IT-Unternehmen, die mit Content diese Diskrepanz lösen, gewinnen das Rennen um neue Kunden/-innen. Hinzu kommt, dass immer mehr junge Menschen in Entscheidungspositionen sitzen, und die suchen schon längst nach Antworten in Podcasts, auf Linkedin oder mithilfe von Videos. Ihr könnt mit eurem Wissen und euren Erfahrung über Content eine Stütze bieten, für ein aktuelles Problem, aber langfristig auch bei der Kaufentscheidung sowie Kundenbindung, und zwar für euch bzw. zu eurem Softwareunternehmen.

About Textstrategin Suzana Jordanovic

Suzana Jordanovic – Deine Textstrategin, wenn es um anspruchsvolle Business-Modelle geht

Mein Name ist Suzana. Ich bin seit über 12 Jahren Texterin und Konzepterin im Marketing.

Ich helfe Unternehmen mit komplexen und beratungsintensiven Angeboten dabei, ihre Leistungen und Produkte attraktiv aus der Sicht der Zielgruppe zu beschreiben, um Kunden/-innen zu gewinnen und zu binden.

Mit meinem Copywriting-Full-Service habt ihr alles, was ihr benötigt, um Komplexes einfach und erfolgreich zu kommunizieren: Inhalt + Struktur + Texte.

Meine Leistungen im Überblick:

  • Copywriting-Full-Service: Inhalte, Seitenkonzepte und Texte
  • Text-only-Lösungen: Texterstellung nach Themenvorgabe
  • Textoptimierungen für bestehende Texte

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